Ökolandbau ist auch Trinkwasserschutz 

Harald Hesse, Verbandsvorsteher des Trinkwasserverbandes, Gast bei der FGBO

Foto: Esther Dammann

27.09.‘17

Von Uwe Dammann

„Wasser ist zum Waschen da, falleri und fallera – und zum Zähneputzen ist es zu benutzen..." Dieser frühere Klassiker aus den deutschen Kinderzimmern hat bis heute bestand. Aber Wasser ist noch viel mehr – die Lebensgrundlage für jeden Haushalt. 127 Liter verbraucht pro Kopf jeder Deutsche im Durchschnitt. Gutes Trinkwasser ist bedeutend für den Einzelnen ebenso wie für die Entwicklung einer Region, ganz zu schweigen von der globalen Welt. Kein Leben ohne Wasser, das gilt weltweit. Im Landkreis Verden übernimmt der Trinkwasserverband Verden die Bereitstellung einwandfreien Trinkwassers. Aus diesem Grund hatte die FGBO zu ihrer jüngsten Mitgliederversammlung im Rektorhaus mit Harald Hesse, den neuen Vorsteher des Trinkwasserbandes eingeladen, um sich über die Situation der Wasserversorgung und die Qualität des Wassers zu informieren. Harald Hesse wurde vor drei Jahren überraschend als Kandidat der Grünen Liste Bürgermeister in der Samtgemeinde Thedinghausen und übernahm anschließend den Vorsitz im Wasserverband.

FGBO-Vorsitzender Wilfried Mittendorf und Harald Hesse kennen sich seit langem und hatten vor über 20 Jahren schon gemeinsam Bundestagswahlkämpfe für die Grünen bestritten.

Die wichtigste Nachricht vorab, die der Gast mit brachte: „Das Trinkwasser im Landkreis Verden wird in einer hervorragenden Qualität gefördert", sagte Hesse. Noch – möchte man aber leider hinzufügen. Denn auch das Wasser im Kreis wird immer stärker mit Nitrat über die Düngung der Felder belastet. Das ist nicht nur Gesundheitsgefährdend für die –Verbraucher, sondern künftig könnten auch die Reinigungskosten die Trinkwasserpreise stark steigen lassen, warnte bereits das Umweltbundesamt. Wie sich die Situation im Kreis Verden auswirkt, ist noch nicht abzusehen. Obwohl das Trinkwasser im Kreis auf lange nicht gefährdet erscheint, waren sich die Vertreter in der Mitgliederversammlung der FGBO einig, dass es zwingend erforderlich ist, den ökologischen Landbau in der Region weiter zu fördern und auszubauen, damit die Gülle- und Düngerbelastung der Felder sinkt.

Hesse berichtete der Versammlung auch von den Problemen mit einer großflächigen Grundwassersabsenkung im Bereich des Wasserwerks Panzenberg in Verden-Scharnhorst. Dieses Gemeinschaftswerk des Trinkwasserverbandes Verden und der Stadtwerke Bremen beliefert seit mehreren Jahrzehnten mit rund acht bis neun Millionen Kubikmeter Wasser jährlich die Stadt Bremen. Mittlerweile möchten viele Anlieger aus der Region den Liefervertrag mit Bremen auslaufen lassen, um die Fördermenge an Wasser reduzieren zu können. „Da wir unser Wasser nach Bremen verkaufen und wir damit Einnahmen erzielen, würde das Auslaufen dieses Vertrages zu einem Anstieg des Wasserpreises in der Region führen", sagte Hesse. Über seine drei Wasserwerke Wittkoppenberg, Langenberg und Panzenberg pumpt der Trinkwasserverband Verden außerdem jährlich ca. 6,3 Millionen Kubikmeter Trinkwasser in das Leitungsnetz des Verbandsgebiets. Dazu zählen die Städte Achim und Verden, die Gemeinden Oyten, Kirchlinteln, Dörverden, die Flecken Langwedel und Ottersberg, jeweils ein Teilbereich aus der Samtgemeinde Thedinghausen – Blender und Morsum – aus dem Landkreis Verden sowie Teilbereiche aus der Samtgemeinde Grafschaft Hoya – Eystrup, Hassel, Hämelhausen und Gandesbergen – im Landkreis Nienburg.

Die FGBO wollte den Gast allerdings nicht gehen lassen, ohne ihn nach seinem Erfolg im Bürgermeisterwahlkampf vor drei Jahren zu befragen. „Wie hast Du das gemacht", fragte Wilfried Mittendorf. „Es hat einfach vieles gepasst", erwiderte Hesse. Zum einen sei er sicherlich ein guter Kandidat mit langjähriger Verwaltungs- und Politikerfahrung gewesen, obendrein hatten die Gegenkandidaten der SPD und der CDU deutlich weniger Rückhalt. Außerdem habe er ein gut arbeitendes Wahlkampfteam an seiner Seite gehabt und am Ende in der Stichwahl gegen den SPD-Kandidaten auch noch die Unterstützung der CDU bekommen. So hatte es am Ende gereicht, für den ersten Bürgermeister aus den Reihen der Grünen in der Samtgemeinde Thedinghausen. „Ich kann mir vorstellen, dass so ein Erfolg auch im Flecken Ottersberg möglich ist", machte Hesse der Versammlung Mut, nach einem geeigneten Kandidaten für die nächste Bürgermeisterwahl Ausschau zu halten.

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Übrigens:

"Wer nichts waget, der darf nichts hoffen."

Friedrich Schiler

Wer ist eigentlich:

Wilfried Mittendorf

Diplombiologe, geboren 1955, verheiratet, gebürtig aus Fischerhude und jetzt in Quelkhorn lebend.
Abitur in Bremen, Studium der Agrarwissenschaften und Biologie in Göttingen und Bremen.

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