Veranstaltung zur 
 Energiewende 

Ralph Kampwirth, Leiter der Unternehmenskommunikation von Lichtblick

28.08.‘11

Auf Einladung der FGBO referierte Ralph Kampwirth, Leiter der Unternehmenskommunikation von Lichtblick, am Freitag, den 26. August im Rektorhaus vor gut 20 Zuhörern über das Zuhausekraftwerk (ZHKW). Kampwirth, der in Hamburg arbeitet und in Ottersberg lebt und bereits als Pressesprecher bei WWF und Mehr Demokratie e.V. arbeitete, skizzierte zunächst die Problemstellung. Der Ausstieg aus der Atomernergie sei beschlossen und die Wende zur regenerativen Energieversorgung soll umgesetzt werden. Es gebe zwar unterschiedliche Einschätzungen, bis wann das geschehen könne, aber der Trend sei klar. Regenerative Energien haben grundsätzlich die Eigenschaft, dass sie blind gegenüber den Markt sind. Photovoltaik liefern Strom, wenn die Sonne scheint und Windräder, wenn der Wind weht und nicht unbedingt, wenn es im Tagesverlauf z. B. mittags einen hohen Strombedarf gibt. Herkömmliche Kraftwerke wie Atom- und Kohlekraftwerke seien nicht flexibel genug, um die schwankende Stromeinspeisung aus Wind und Sonne zu ergänzen. Weil Kohle- und Atomstrom die Netze verstopfen, müssen schon heute manchmal Windkrafträder vom Netz gewonnen - obwohl laut Gesetz eigentlich „Vorfahrt für Ökostrom“ gelte.

Das von Lichtblick in Kooperation mit VW gestartete Projekt ZuhauseKraftwerk sei ein Beitrag, um diese Herausforderung zu bewältigen. Lichtblick plant in 100.000 Gebäuden ein Blockheizkraftwerk aufzustellen. Diese Kraftwerke haben gemeinsam eine Leistung von 2000 Megawatt. Jedes ZHKW produziert gleichzeitig Wärme für die Haushalte, der in zwei oder mehr Wärmespeichern gespeichert wird. Die ZHKW werden zentral von Hamburg über Mobilfunk gesteuert und produzieren nicht rund um die Uhr Strom, sondern immer dann, wenn im Tageslauf der Strombedarf besonders hoch ist. Sie werden mit Gas betrieben, was ein konventioneller Rohstoff ist, der aber eine hohe Energieeffizienz (90 Prozent) aufweist und CO2- und schadstoffarm ist. Gas werde laut Kampwirth der letzte der konventionellen Rohstoffe sein, ohne ihn sei die Energiewende nicht zu schaffen. Lichtblick bezeichnet dieses Konzept als Schwarmstrom. Denn ein einzelnes Kraftwerk könne nicht viel bewirken, aber 100.000 zentral gesteuert, ersetzen zwei Atomkraftwerke und können Strom produzieren, wenn er benötigt wird. Lichtblick stellt die ZHKW auf und warte sie, die Haushalte stellen den Raum zur Verfügung und können die Abwärme nutzen.

Die Blockheizkraftwerke arbeiten mit VW-Technik und sollen künftig in Serie hergestellt werden. Sie bedürfen ca. 9m2 Raum und richten sich zum Beipsiel an Zwei- undMehrfamilienhäuser, da bei diesen ein Mindestwärmebedarf von 40.000 Kilowattstunden im Jahr vorausgesetzt werden kann. Ein ZHKW produziere etwa 20 KW Strom und 34 KW Wärme und laufe etwa 1500 bis 3000 Betriebstunden im Jahr. Sie laufen eben nicht die ganze Zeit, da sie sich nicht an Gewinnmaximierung, sondern an Marktbedürfnissen orientieren. Die Betriebdauer reiche aber aus, dass Lichtblick kostendeckend arbeiten könne.

Bisher sind 170 Mini-Kraftwerke in Hamburg und Berlin aufgestellt. Auch in Stuttgart, Bremen und im Ruhrgebiet sind die ersten Standorte geplant. In Ottersberg wären ZHKW voraussichtlich ab 2013 denkbar.

Im Anschluss des Vortrages wurden Fragen nach Voraussetzungen für ein ZHKW wie z.B. ein vorhandener Erdgasanschluss geklärt. Es gab auch kritische Fragen, ob es für Lichtblick nicht interessanter sei, wenn die ZHKW länger liefen und ob die geplanten Betriebsstunden auch wirklich ausreichen. Ralph Kampwirth betonte, dass die Betriebstunden pro Jahr richtig kalkuliert seien – die Wärmeversorgung des Kunden ist zu 100 Prozent vertraglich garantiert.

Lichtblick hat für das ZuhauseKraftwerk bereits mehrere Preise erhalten, unter anderem den Innovationspreis für Umwelt und Klima 2010 des Bundesumweltministeriums.

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Übrigens:

"Wer nichts waget, der darf nichts hoffen."

Friedrich Schiler

Wer ist eigentlich:

Nils Reineke

Seit 2008 Lehrer an der Kooperativen Gesamtschule Tarmstedt, Jahrgang 1981, verheiratet. Seit 2015 Mitglied in der FGBO.
Zunächst in Posthausen lebt er nun in Quelkhorn. Er ist in einigen Jagdgebrauchs- hundevereinen aktiv und ist Jagdhornbläser in der Bläser- gruppe Fischerhude West.

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