Blume im Verborgenen 

FGBO zu Gast bei der Kleiderkammer

Tim Weber im Gespräch mit Gerda und Horst Boehlcke, Foto Uwe Dammann

04.02.‘17

von Uwe Dammann

Die Mohnblume blüht hier und dort

Die Mohnblume blüht in den meisten arabischen Ländern, aber auch in norddeutschen Gefilden. Während die Pflanze am Straßenrand im Wonnemonat Mai auffallend blüht, gedeiht sie aber auch manchmal im Verborgenen. In Ottersberg trägt eine Initiative den Namen „Mohnblume", die seit dem Sommer 2016 in den Räumen der alten Turnhalle an der Wümmeschule eine Kleiderkammer für geflüchtete Menschen betreibt, die sich hier für einen kleinen Obolus neu einkleiden können. In dem kleinen, maximal 20 Quadratmeter großen Raum im ersten Stock der Turnhalle stapeln sich auf den Regalen Kinderkleidung, wärmende Jacken für Damen und Herren, Anzüge, Kleider, Bettwäsche. Hier und da findet sich Geschirr, andere Haushaltsartikel oder auch Kinderspielzeug. Eine Treppe höher ist sogar ein kleiner, provisorischer Ankleideraum errichtet worden.

Nachnutzung der alten Turnhalle

Acht Ottersberger engagieren sich in dieser Initiative. Sie wollen den Flüchtlingen, die in Ottersberg gestrandet sind, mit ihrem Engagement helfen. Einmal in der Woche, dienstags von 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr, wird hier an Flüchtlingen gebrauchte Kleidung für ein Euro pro Stück abgegeben. Mitinitiatoren der Kleiderkammer sind Gerda und Horst Boehlcke sowie Ursula Granz, die an diesem Abend dem FGBO-Fraktionsvorsitzenden Tim Weber und Ratsmitglied Uwe Dammann die beengten Räume zeigen. Denn, das zeigt die Besichtigung anschaulich: das Platzangebot der Kleiderkammer ist knapp bemessen. Neue, größere Räume wünscht sich die Initiative und könnte sich dabei vorstellen auch die alte Turnhalle weiterhin zu nutzen. Ob die allerdings für eine Nachnutzung in Frage kommt, ist derzeit noch offen, erläutert Tim Weber. Nach der bisherigen Planung soll die alte Turnhalle 2018 abgerissen werden. Das heißt, die Kleiderkammer Mohnblume würde dann dringend neue Räume benötigen. Aber noch ist nichts endgültig. „Wir müssen im Gemeinderat über eine mögliche Nachnutzung der alten Turnhalle diskutieren", sagt Weber. Es gebe auch noch weitere Interessenten an dem alten Gebäude.

Mit einem größeren Platzangebot könnte die Initiative für die Flüchtlinge ein Internetcafé einrichten oder Nähmaschinen aufstellen, damit die Frauen sich Kleider selbst nähen können, erläutert Ursula Granz. Spenden sind deshalb weiterhin willkommen. Auch gebrauchte, aber funktionsfähige alte Laptops, werden gern entgegengenommen. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Second-Hand-Kleidung finanziert die Initiative Ausflüge für geflüchtete Menschen oder im vorigen Jahr auch eine Weihnachtsfeier, auf der die Kinder beschenkt wurden.

Spenden können an Ursula Granz, Wilstedter Straße 29, Otterstedt, 04205 8979, weiter geleitet werden.

 

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Übrigens:

"Wer nichts waget, der darf nichts hoffen."

Friedrich Schiler

Wer ist eigentlich:

Dennis Koch

Persönlicher Assistent für Menschen mit Einschränkungen, Jahrgang 1987, getrennt lebend, zwei Kinder
wohnt in Otterstedt

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